Im Rathaus unter den Arkaden werden im Tourismus-Büro Karten für die rund 75minütige Führung durch den Palazzo Giardino, den Palazzo Ducale und das Teatro all`antica (auch Teatro Olimpico) verkauft. Um 15 Uhr beginnt die in italienischer Sprache geführte Zeitreise durch die herrlichen, mit Fresken im Stil des Manierismus geschmückten Räume und Gänge der Palazzi.
Im von außen recht unscheinbar wirkenden Palazzo Giardino, der Sommerresidenz des Herzogs, überrascht die Üppigkeit der fröhlichen und von der Natur inspirierten Fresken. Zarte Blütengebinde ranken sich an den Wänden, fantastische Tiere und antike Menschenabbildungen wetteifern um die Aufmerksamkeit der Besucher. Wohl der visuelle Höhepunkt im Palazzo ist der 96 Meter lange Korridor mit Malereien an den Seitenwänden. Der Gang ist die drittlängste Galerie Italiens (nach den Uffizien in Florenz und der Galleria delle Carte Geografiche im Vatikan in Rom). Heute ist leider von den Kunstwerken, die zur Zeit Gonzagas die Galerie schmückten, nichts mehr vorhanden.
Das Teatro all`antica, nur 2 Minuten zu Fuß entfernt, versetzt uns in die Zeit der Antike. Auf den halbförmig angeordneten Holztribünen lauscht man den Ausführungen der Guida und hat einen Blick auf die Empore mit den Göttern des Olymp. Im Theater werden heute noch vereinzelt Schauspiele aufgeführt.
Der Palazzo Ducale, im Frühjahr Ort einer Antiquitätenmesse, verzaubert mit schweren Holzdecken, dem reich verzierten Arbeitszimmer des Fürsten, vier lebensgroßen Reiterstatuen, der Ahnengalerie Gonzagas und einem Kamin aus rosafarbenen Marmor aus Verona, gesäumt von zwei Löwenstatuen.